Weißes Gold trifft historische Pfeifen

Die Jehmlich-Orgel in der Frauenkirche zu Meißen ist eine fast original erhaltene und daher bedeutende Zeitzeugin. Erbaut in den Jahren 1930 bis 1937 bildet sie den Stilwandel der „deutschen Orgelbewegung“ ab. Im Bestand des Pfeifenwerkes befinden sich aus Vorgängerorgeln die nach aktueller Erkenntnis ältesten in Sachsen noch erhaltenen Orgelpfeifen (vgl. Gutachten von Reinhard Schäbitz, 2016).

Nach jahrelangem Schweigen wurde das historisch bedeutsame Pfeifenmaterial von August 2019 bis Mai 2021 von der Firma Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert und ist nun in voller Pracht wieder zu erleben.





In einem weiteren Bauabschnitt soll die Orgel mit einem Pfeifenwerk aus Meissener Porzellan – dem „Weißen Gold“ – ergänzt werden, das der historischen Zeitzeugin einen ganz besonderen Ton verleiht.

Die Technologie wurde möglich durch den Porzellangestalter Ludwig Zepner, dem im Jahre 2000 die Herstellung von Porzellanpfeifen in der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen gelang.





Als weltweit erste Kirchenorgel soll nun die historische Jehmlich-Orgel in der Meißner Frauenkirche mit 37 Pfeifen aus dem „Weißen Gold“, wie das echte Meissener Porzellan auch genannt wird, ergänzt werden (c0 – c3). Dieses neue Werk komplettieren 12 Basspfeifen in den Tönen c – H und 9 Diskantpfeifen in den Tönen cs3 – a3. Der Registerschalter für die Porzellanflöte wurde bereits angebracht und die Anschlüsse vorbereitet.

Das Instrument Orgel und der Werkstoff Porzellan als traditionelle Elemente sollen auf ganze neue Weise kombiniert und zusammengeführt werden. Meißen wird um eine Sehenswürdigkeit reicher, aber auch die christliche Kultur und die daraus resultierenden Werte können so auf neuen Wegen tradiert und vermittelt werden.

Nun suchen die 37 Porzellanpfeifen Patinnen und Paten: